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Vielen Dank und Gottes Segen für Ihren wichtigen Dienst!
Acht neue Ehrenamtliche für die Essener Telefonseelsorge
Essen, 08.12.2025. In einem Ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche haben die Evangelische Kirche in Essen und der Caritasverband für die Stadt Essen acht neue Ehrenamtliche für den Dienst bei der Telefonseelsorge beauftragt. Die Predigt hielt Assessorin Monika Kindsgrab, stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises Essen, außerdem wirkten Caritasdirektor Prof. Dr. Björn Enno Hermans, Domvikar Bernd Wolharn und die Leiterin der Ökumenischen Telefonseelsorge Essen, Pfarrerin Susanne Abel, an der Feier mit. Der Gottesdienst stand unter dem biblischen Motto „Alles hat seine Zeit und jede Erfahrung hat ihren Augenblick“ (Prediger 3, Vers 1).
Angehende Telefonseelsorgerinnen und Telefonseelsorger werden durch eine rund einjährige, qualifizierte Ausbildung auf ihren Einsatz vorbereitet: Themen sind unter anderem Techniken der Gesprächsführung, der Umgang mit eigenen Krisen und Ängsten und die verschiedenen Gründe dafür, dass Menschen bei der Telefonseelsorge anrufen. Es seien vor allem Zeiten der Angst, des Klagens, des Suchens, des Empfindens einer gähnenden Leere im Leben, die Menschen zum Hörer greifen lassen ließen, erklärte Assessorin Monika Kindsgrab in ihrer Predigt.
Diese Zeiten gehörten zwar zum Leben dazu, seien aber manchmal schwer auszuhalten. Sich ganz allein zu fühlen, das könne für Alleinstehende und Einsame ebenso wie für Menschen mit großer Familie und aktivem Freundeskreis gelten. „Und dann sind Sie da – die Menschen am anderen Ende der Telefonleitung. Sie lassen sich ganz auf die Zeiten ein, in denen sich die Anrufenden gerade befinden. Sie gehen mit hinein in ihre Erfahrungen, in Ängste und Abbrüche von Beziehungen oder Lebensphasen; sie begleiten Zeiten des Suchens und Bemühungen des Loslassens, sie unterstützen bei der Suche nach klaren Worten und schweigen gemeinsam, wo es keine Worte mehr gibt. Und manchmal verweisen Sie vielleicht auch auf den, der allem Leben, allen Zeiten im Leben Sinn und Hoffnung geben will“, sagte Monika Kindsgrab weiter.
NICHT IMMER LÄSST SICHE EINE GUTE ANTWORT FINDEN
Nicht immer lasse sich während des Telefongesprächs eine gute Antwort finden, oft blieben Fragen: Ist jetzt vielleicht die Zeit, um mit den Anrufenden mit-zu-schweigen? Oder ist es der Augenblick für ein klares Wort? Soll ich ermutigen, festzuhalten – oder ist die Zeit des Loslassens gekommen? Fragen, die auch die Telefonseelsorgerinnen und Telefonseelsorger selbst belasten können, die sie nicht selten nach dem Dienst mit nach Hause nehmen.
Doch müsse sich – im Unterschied zu den Anruferinnen und Anrufern – niemand alleingelassen fühlen: „Auch dafür gibt es hier eine Zeit – eine Zeit des Redens und des Austauschs, des Sich-Bestärken-Lassens in der Gemeinschaft mit über hundert weiteren Ehrenamtlichen oder in der Supervision. Bitte nutzen Sie auch diese Zeit“, erklärte die Assessorin.
„Für die Bereitschaft, diesen wichtigen Dienst der Kirchen zu tun, sagen wir Ihnen in diesem Gottesdienst ein herzliches Dankeschön – und bitten Gott um seinen Segen für die verschiedenen Zeiten in Ihrem Leben – nicht nur die am Telefon, aber für die heute besonders.“
HINTERGRUND: ÖKUMENISCHE TELEFONSEELSORGE ESSEN
Die Notrufnummern der Telefonseelsorge lauten 0800 1110111 und 0800 1110222. Beide Nummern sind rund um die Uhr und das ganze Jahr über erreichbar. – Die Katholische TelefonSeelsorge Essen wurde 1961 gegründet und ist seit 2008 in Trägerschaft des Caritasverbandes für die Stadt Essen. Die Evangelische TelefonSeelsorge wurde 1966 gegründet. Beide Einrichtungen arbeiteten von Beginn an eng zusammen. Im Januar 2020 erfolgte der formelle Zusammenschluss zur Ökumenischen TelefonSeelsorge Essen. Seitdem tragen der Kirchenkreis Essen und der Caritasverband für die Stadt Essen diesen Dienst gemeinsam.
Die Zuständigkeit der Ökumenischen Telefonseelsorge Essen reicht von Gladbeck, Kirchhellen und Bottrop über Gelsenkirchen bis nach Heiligenhaus, Velbert und Langenberg. Pro Jahr werden rund 25.000 Anrufe entgegengenommen und fast 1.300 Mailkontakte begleitet – mit steigender Tendenz. Menschen, die das Team der Telefonseelsorge ehrenamtlich verstärken möchten, sind daher jederzeit herzlich willkommen. Einmal jährlich findet eine – unverbindliche – Informationsveranstaltung statt; der nächste Termin kann unter Telefon 0201 747480 (Hinweis: kein Notruf!) oder per Mail an info(at)telefonseelsorge-essen.de erfragt werden.
Unser Titelbild zeigt v.li.n.re. Caritasdirektor Prof. Dr. Björn Enno Hermans, Assessorin Monika Kindsgrab, die Leiterin der Ökumenischen Telefonseelsorge Essen, Pfarrerin Susanne Abel, und Domvikar Bernd Wolharn, vor einer Runde der neuen Telefonseelsorgerinnen und Telefonseelsorger. Diese werden zu ihrem eigenen Schutz nur von hinten fotografiert (ob überhaupt, entscheiden sie ebenfalls selbst). Foto: Kirchenkreis Essen/Achim Pohl.
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